2010 – Der Sand Scorcher

1968er Käfer - 10:1 Nachbau des Tamiya Sand Scorchers

An einem grauen Oktober-Tag im Jahr 2009 klingelte in Weiden bei der BUG BOX das Telefon. Walter Jelinek, seines Zeichens Inhaber des Restaurationsbetriebs, griff zum Hörer. Am anderen Ende: Freund Helge Ohmes. Der erzählte von seiner wieder entfachten Leidenschaft zu Modellautos, insbesondere zu ferngesteuerten Varianten. Und von seinem Traum einmal einen Tamiya Sand Scorcher zu besitzen.

Genau so einen Wagen besaß Walter Jelinek im zarten Alter von elf Jahren. Das revolutionäre Modell gilt unter Fans von funkferngesteuerten Autos als Meilenstein, weil es als Erstes mit einer gekapselten Motor/Funk-Einheit ausgerüstet war. Damit konnte man endlich durch Dreck und Pfützen fahren, ohne der filigranen Technik zu schaden. Schon damals schoss es durch seinen Kopf: „Wenn es den nur auch in Echt geben würde!“ Nach dem Ende des Telefonats stand der Entschluss fest: Der 1:1 Sand Scorcher musste verwirklicht werden!

Vorlage war die „Box Art“, also die Abbildung des Käfers auf der Verpackung. Auf der Internetplattform Bugnet.de fand sich schnell ein passender 68er, sogar mit Schiebedach, wie beim Vorbild. Passend dazu wurde ein Chassis vom VW 181 organisiert, das mit dessen speziellen Achsschenkeln aufwarten konnte, die allein für fünf Zentimeter mehr Bodenfreiheit sorgen.

Um keine Markenrechte zu verletzen, fragte man bei Tamiya Deutschland nach, ob etwas gegen den Nachbau spreche. Nein, überhaupt nicht! Die Modellautobauer waren sogar hoch erfreut, wollten sie doch im Frühjahr 2010 auf der Spielwarenmesse in Nürnberg eine Neuauflage des Sand Scorchers präsentieren. Und fragten gleich, ob der „große“ Scorcher dort ausgestellt werden könnte. Na klar!

Die BUG BOX-Crew legte also gleich los, entfernte die mürben Bodenhälften des 181ers und schweißte passende Käfer-Derivate an. Darauf setzte sie einen Stahlrahmen, Body Lift genannt, durch den die Karosserie um 7,5 Zentimeter angehoben wurde – Pflicht, um den geplanten Reifen genügend Raum zu verschaffen. Den Käfer-Aufbau selbst brachte man zunächst wieder in Form und verpasste ihm einen Bug Eye Baja Kit. Dem fehlte es jedoch an Qualität und den passenden 70er Jahre Front- und Heckteilen, die mühevoll im Internet ersteigert werden mussten. Bis alle Teile passten und der VW zum Lackierer konnte, vergingen ungezählte Arbeitsstunden.

Weitere Zeit wendete Mechaniker Konrad Scharnagl auf, um aus Rundmaterial einen der Box Art entsprechenden Front-Bügel zu formen, der dann noch verchromt wurde. Dazu erreichten die BUG BOX immer mehr Kisten der Sponsoren CSP, Dieter Schmidt-Lorenz und Wolfsburg West mit vielen, vielen Teilen darin.

Als der Käfer-Body vom Lackieren kam, stand das Chassis schon auf den den teuren Reifen von Sand Tires Unlimited und wartete auf die Hochzeit. Die klappte klaglos und der Zusammenbau konnte beginnen. Dabei achtete Walter Jelinek darauf, dass alle Details der Box Art umgesetzt wurden. Angefangen bei den Lucas-Blinkern über die Beschriftung bis hin zu den richtigen Zulassungs-Stickern auf den amerikanischen Nummernschildern. Absoluter Knüller ist aber der 10:1 Nachbau der Acoms-Fernsteuerung – sie macht die Illusion erst perfekt!

So gerüstet brachte man den BUG BOX Sand Scorcher im Februar 2010 nach Nürnberg auf den Tamiya Stand, wo er begeistert empfangen wurde. Bei den Chefs der japanischen Firma hinterließ der Wagen einen bleibenden Eindruck. So bleibend, dass sie der BUG BOX den 10:1 Sand Scorcher kurzerhand abkauften.

Nach Auftritten auf der Volksworld Show (Top 20-Award) und dem Mai-Käfer-Treffen (Sonderpreis), diversen Foto-Shootings für ungezählte Magazine, Zeitungen und Online-Portale, machte sich der Käfer dann am 2. Mai 2010 auf dem Weg nach Asien. Heute steht er wohlbehütet und vielfach bestaunt im Empfangsbereich des Tamiya-Hauptquartiers in Shizuoka.

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